Die Situation in Indien

Bis Mitte Mai drehte sich in den Corona-Nachrichten in Indien fast alles ausschließlich um die verheerenden Auswirkungen des Lock-Downs auf die Tagelöhner und Wanderarbeiter. Mittlerweile hat das Virus in Indien massive Ausmaße angenommen und betrifft alle Gesellschaftsschichten! Am 16. Juli wurde die 1-Million-Marke bestätigter Corona-Fälle überschritten, heute (25.08.2020) sind es schon 3,6 Millionen, und noch immer steigt die Kurve täglich an. Bereits 58.000 Menschen sind durch Covid-19 gestorben. Indien liegt nun hinter den USA und Brasilien an dritter Stelle weltweit (Quelle: Wikipedia).

Die Situation der Menschen

Die medizinische Versorgung ist nicht gesichert: Kranke in den Städten gehen von Krankenhaus zu Krankenhaus, werden wegen Überfüllung nicht aufgenommen und versterben. Wer doch ein Bett im Krankenhaus bekommt, erfährt als Covid-19-Patient vermehrt unmenschliche Behandlung. Die Nachrichten bringen Berichte über im Krankenhaus Verstorbene, die von den Angehörigen nicht abgeholt und in Massengräbern „entsorgt“ werden. Zu der Hungersnot, die durch den Lockdown ausgelöst wurde und zuerst „nur“ ein Fünftel der Bevölkerung traf, kommen jetzt die direkten Auswirkungen des Virus hinzu und betreffen jeden, unabhängig von seinen sozialen Verhältnissen. Durch die Heimkehr hunderter Millionen von Wanderarbeitern aus den Städten in ihre Heimatdörfer hat sich auch auf dem Land das Virus ausgebreitet. Das bedeutet, dass in jedem unserer Arbeitsgebiete Menschen mit Corona infiziert sind.

Von April bis Juni haben wir nichts anderes als Hilfsgüterverteilungen gemacht, um zu helfen wo wir nur konnten. Auch im Juli waren wir weiter unterwegs in mehreren Dörfern, und die Aktionen laufen immer noch weiter. Das erste Foto unten zeigt eine Verteilaktion für mehrere Hundert Witwen (klicken Sie rechts an das Bild, um weitere Bilder angezeigt zu bekommen):

Die Situation unserer Mitarbeiter

Bisher sind alle unsere Mitarbeiter gesund. Dies ist für uns ein Wunder, weil sie sehr aktiv in der Relief-Arbeit (Hilfsgüterverteilung) sind und dadurch einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Wir sehen darin die Erhörung vieler Gebete für unsere Mitarbeiter – und danken dafür von Herzen!

Vielen Dank für Ihre Hilfe, ohne die wir diese Arbeit nicht machen könnten!